Die demografischen Entwicklungen der Gesellschaft spüren der Arbeitsmarkt wie auch die Unternehmen: Bald jedes zweite leidet laut KfW am Fachkräftemangel. Das erfahren vor allem die Bereiche der Gesundheitswirtschaft, verschiedener sozialer und Dienstleistungsberufe sowie die Metall- und Elektrobranche. Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums vom Januar diesen Jahres zeigt eine Übersicht der Bundesagenturen für Arbeit mit nahezu flächendeckend orange sowie rotgefärbten Bezirken. Dabei wird sichtbar, dass fast überall im Land 50 respektive 70 Prozent der gesuchten Stellen offenbleiben, weil passende Mitarbeiter fehlen.
Der Personalbereich ist deshalb besonders gefordert, sich damit zu beschäftigen. Für HR-Manager und Managerinnen hält das Kienbaum Institut an der International School of Management deshalb ein neues Workshopformat mit Hochschulzertifikat bereit: "Exzellenz im Personalbereich: Antworten auf aktuelle Herausforderungen". Der erste Lehrgang endet im Frühjahr – Anmeldungen zum nächsten starten bereits. Dr. Michael Knappstein, Akademischer Direktor am Kienbaum Institut@ISM (Dortmund), schildert, was dabei im Vordergrund steht:
Michael Knappstein: Wir haben 15 Top-Referenten ausgewählt, die aus Praxis und Wissenschaft mit jüngeren wie gestandenen Personalverantwortlichen Inhalte erarbeiten, um auf die angespannte Lage sinnvoll zu reagieren. In sechs Modulen vermitteln wir Teilnehmenden das stetig aktualisierte Wissen, was wir im Kienbaum Institut zu modernem Personalmanagement über viele Jahre gesammelt haben. Aus unserem breiten Netzwerk beziehen wir viele externe Partner und Experten ein.
Welche neuen Einsichten konnten Teilnehmer gewinnen – was haben die Feedbacks gezeigt?
Michael Knappstein: Viele habe berichtet, dass sie einen veränderten Blick auf den HR-Alltag erhalten haben, z.B. aus der Sicht von Arbeitsmarktexperten, Juristen, Headhuntern oder Zukunftsforschern. Sie haben sich überlegt, welche Rolle die Gestaltung des Arbeitsortes hat. Aber auch, welchen Einfluss sie haben, Gehaltsstrukturen zu gestalten sowie die hohe Relevanz von Feelgood Management deutlich werden zu lassen: Das heißt, den Mitarbeiter in seinem Alltag und den Problemen dort abzuholen und zu unterstützen, wo es z.B. um die Pflege Angehöriger, um Kinderbetreuung und ähnliches geht.
Welche Empfehlungen in den Modulen wurden besonders beachtet?
Die Kursteilnehmenden haben sich unter anderem damit beschäftigt, die eigene Persönlichkeit genauer zu erforschen und zu reflektieren, ebenso die Talententwicklung.
Es wurde deutlich: Stärken und Schwächen von Mitarbeitenden lassen sich zuverlässiger einordnen, wenn man etwa den "People Life Cycle", die Mitarbeitergesundheit sowie eine strategische Ausrichtung von HR weiterentwickelt.
Der Ortswechsel steht auch für den Blickwechsel: Als Organisatoren sind wir bestärkt worden, diese Fortbildung weiter anzubieten. Termine für den nächsten Zertifikatslehrgang stehen bereits fest: die nächste sechsmonatige Kursreihe startet am 15. Juni 2023.
Warum fanden die Module an wechselnden Orten statt?
Ein Ziel war: eigene, bekannte Denkräume zu verlassen, um an anderen Orten auf neue Ideen zu kommen. Wie z. B. der Fachkräftemangel die Arbeit gewandelt hat, versteht man auf einer Zeche nochmal besser als im eigenen Büro. Es folgten Treffen im Coworkingspace, im Kloster, bei Kienbaum und an der ISM Hochschule. Für die nächste Kursreihe denken wir z.B. auch darüber nach, was wir von Profisportlern im Bereich Gesundheit lernen können.
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