Digitalisierung, Transformation, New Work: Die neue Arbeitswelt braucht Führungskräfte, die in der Lage sind, die Entwicklung von Unternehmen voranzutreiben. Ein wirksames Instrument zur gezielten Förderung von Nachwuchskräften und Entwicklung von Führungskräften ist das Mentoring.
Klassisch und Reverse: Zwei Konzepte, ein Erfolg
Mentoring bringt Berufserfahrene und Berufseinsteiger zusammen und fördert ein generationenübergreifendes Lernen. In der klassischen Version unterstützt ein Senior (Mentor) einen weniger erfahrenen Junior (Mentee), indem er sein Wissen an ihn weitergibt und ihm bei Fragen und Entscheidungen zur Seite steht.
Anders bei Reverse Mentoring: Hier werden die Rollen von Lernendem und Lehrendem getauscht. „Reverse Mentoring berücksichtigt, dass auf beiden Seiten der Mentoring-Beziehung Kompetenz- und Wissenslücken bestehen, sodass auch der Mentor von den Erkenntnissen des Mentees profitieren kann“, sagt Dr. Nicole Behringer, Hochschullehrerin für Wirtschaftspsychologie an der ISM Stuttgart und Leiterin des Master-Studiengangs für Medien- und Kommunikationspsychologie im ISM Fernstudium.
Beim Mentoring integrieren sich Lernen und Weiterentwicklung auf natürliche Weise in den Arbeitskontext.
Dr. Nicole Behringer, Hochschullehrerin für Wirtschaftspsychologie an der ISM Stuttgart
Fachliche und persönliche Weiterentwicklung auf beiden Seiten
Die praktischen Erfahrungen des Mentors helfen dem Mentee, sich fachlich weiterzuentwickeln. In einem individuellen Austausch gibt der Senior dem Junior sinnvolle Denkanstöße und kann ihn so durch die Hilfe zur Selbsthilfe in seiner persönlichen Entwicklung fördern. Gleichzeitig hat der Mentor die Möglichkeit, durch das aktuelle Fachwissen des Mentees seine eigenen Kompetenzen auszubauen und Einblicke in die Anforderungen der jungen Generation Z zu erhalten. „Im Dialog mit ihrem Mentee lernen die Mentoren die heutigen Rahmenbedingungen, Wünsche und Bedürfnisse von Studierenden kennen und können diese Erfahrungen in der Rekrutierung und Betreuung von Nachwuchsführungskräften im beruflichen Umfeld einbringen“, sagt Dr. Nicole Behringer. Der Einsatz eines Mentoring-Programms fördert somit zugleich die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und hilft ihnen, sich in Zeiten des digitalen Wandels erfolgreich zu positionieren.
Ich habe sehr viel über das Arbeitsklima und Aufgabenspektrum in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen gelernt. Auch persönliche Stories aus den ersten Berufsjahren der Mentoren sind sehr hilfreich, um gemeinsam zu reflektieren, wo man mit den eigenen Zielen und Fähigkeiten am besten reinpasst.
Felix Habermeyer, Junior Inhouse Consultant bei Picanova Group und ehemaliger Mentee im ISM Mentoring-Programm
Was eine gute Mentor-Mentee-Beziehung ausmacht
Für ein erfolgreiches Mentoring ist ein vertrauensvoller Umgang zwischen Mentor und Mentee wichtig. Beide Parteien müssen offen miteinander kommunizieren und sich aufeinander verlassen können. „Neben einer gewissen Offenheit und Neugierde ist die Bereitschaft wichtig, etwas Zeit und echte Motivation zu investieren. Es geht um einen Austausch auf Augenhöhe und eine wechselseitige Bereitschaft zum Lernen und zur Diskussion“, macht Dr. Nicole Behringer deutlich, der es als Lerncoach am Herzen liegt, Lernformate zu entwickeln, die Spaß machen und begeistern.
Darum lohnt sich das ISM Mentoring-Programm
Das ISM Mentoring-Programm vereint klassisches und Reverse Mentoring und hilft ISM-Studierenden und ISM-Alumni, ihr berufliches Netzwerk zu erweitern. Durch die Erfahrungsberichte der Alumni bekommen die Studierenden ein gutes Bild der praktischen Arbeitswelt und können im Austausch mit ihren Mentoren, Tipps zu Karriereplanung, Bewerbungen oder Gehaltsverhandlungen erhalten. Den Alumni bietet das Programm die Möglichkeit, wieder in die Hochschulwelt einzutauchen und junge Talente für ihr Unternehmen zu gewinnen.
Seit 2018 haben sich mehr als 220 ISM Mentoring-Paare gefunden
Über 70 aktive Mentorinnen und Mentoren standen den Mentees im Wintersemester 2021/2022 zur Seite
Von den Erfahrungen eines Mentors profitierten im Schnitt zwei Mentees
Während und nach meinem Studium hatte ich immer das Glück, einen oder mehrere kompetente Mentoren an meiner Seite zu wissen, die den Weg schon hinter sich hatten. Ihre wertvollen Tipps haben mir geholfen, mich schneller weiterzuentwickeln und meinen eigenen Weg zu finden. Genau das möchte ich nun an die nächste Generation Studierender zurückgeben: Ihnen helfen, ihre Leidenschaft zu finden und dabei Spaß und Erfolg zu haben.
Max Rossdeutscher, Enterprise Account Executive bei Amazon Web Services und Mentor im ISM Mentoring-Programm
Das ISM Mentoring-Programm startet in eine neue Runde
Im Sommersemester stehen den Studierenden wieder viele altbekannte und neue Mentorinnen und Mentoren zur Seite, die ihre Erfahrungen teilen und Einblicke in die Welt der Berufseinsteiger suchen. Du möchtest als Mentor oder Mentee vom ISM Mentoring-Programm profitieren? Eine Anmeldung ist für Alumni und Studierende über die Alumni-Plattform möglich.
Vera Schulte
Bilder: Christina @ wocintechchat.com (Unsplash), privat
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