ISM Blog

Karriere in der Fashionindustrie Teil II: die Karriereleiter hochklettern

Sie haben den Sprung in die Branche bereits geschafft! ISM Alumna Julia Gaidies und Absolventin Laura Büttner geben uns spannende Einblicke in die Bereiche Trademarketing und Wholesale. Zudem geben dir die beiden Fashion-Profis wertvolle Tipps, was es für eine Karriere in der Modeindustrie braucht.

Julia Gaidies: Trademarketing bei Chanel und Pepe Jeans London, Madrid

Meine Arbeit im Trademarketing
Jede Trademarketing Abteilung ist etwas anders aufgebaut und hat verschiedene Bestandteile. So stand im Trademarketing bei CHANEL beispielsweise die Umsetzung von Marketingstrategien im Zentrum. Im Pepe Jeans HQ geht es darum zu entscheiden, welches Marketing der Kunde online/offline zu sehen bekommt. Wir arbeiten also an den Strategien, der Umsetzung und der Koordination. Konkret betreuen wir europaweit die größten Key Accounts, sind im ständigen Austausch für online, OOH sowie In-store Marketing. Ebenso betreuen wir unsere eigenen Stores und Outlets, planen Give-Away-Promotions und organisieren mit lokalen Agenturen europaweite Events. Zudem sind wir Ansprechpartner für alle Country Manager in Bezug auf Marketing Aktivitäten, Materialien und Visuals.
Was die Arbeit in der Modebranche und im Marketing für mich bedeutet
Die Modebranche ist unglaublich schnelllebig, sobald eine Kampagne vorbei ist, beginnt bereits die Planung für die Nächste. Man lernt mit jeder Kampagne etwas Neues dazu. Dabei ist Marketing nicht immer nur rosarot, kreativ oder mit tollen Produkten und Einladungen auf Events verbunden. Es steckt auch viel harte Arbeit dahinter und ist sehr intensiv. Ich finde es aber total motivierend, wenn ich auf der Straße oder in den Stores ein Projekt live und in Farbe sehe. Dann zu sagen: „daran habe ich selbst mitgearbeitet,“ das ist ein tolles Gefühl! Am Bereich Trademarketing gefällt mir zudem besonders gut, dass wir die Schnittstelle für fast alle Abteilungen im Unternehmen sind. Wir arbeiten nicht nur mit den anderen Marketing Abteilungen, wie Social Media oder Online E-Commerce zusammen, sondern sind ebenfalls im ständigen Austausch mit Sales und der Finanzabteilung.
Begeisterung für Mode und gute Ideen sind das A und O!

Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, dass es vor allem darauf ankommt, sich mit der Fashionbranche zu identifizieren. Wo man vorher seine Erfahrungen gesammelt hat, spielt am Ende nicht eine so große Rolle, Hauptsache man bringt gute Ideen mit: Man kann alles schaffen, egal aus welcher Branche man kommt. Dennoch hat mir mein Studium in Global Brand & Fashion Management an der ISM gute Grundlagen mitgegeben. Die Case-Studies zum Thema Luxusmarketing helfen mir im Marketing bis heute, obwohl Pepe Jeans London keine Luxusmarke im engeren Sinne ist.


Julias TIPP für dich:

Sei offen, für verschiedene Abteilungen, Bereiche und Branchen. Jede Erfahrung hilft dabei herauszufinden, was man möchte und was zu einem passt. Denn auf diese Erfahrungen kann man im Marketing später zurückgreifen, da sich hier vieles um Ideen, Erfahrungen, Koordination und soziale Kompetenz dreht. Denk daran, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.

Laura Büttner: Senior Wholesale Manager Europe bei MCM WORLDWIDE

Meine Wurzeln als modebegeisterte ISM-Studentin
Ich war schon immer modeaffin und wusste schon früh, dass ich unbedingt in der Modebranche arbeiten möchte. Mein Studium an der ISM Berlin hat mich fachlich sehr gut vorbereitet und mich mit den Grundlagen und Begrifflichkeiten für eine Karriere in der Fashionindustrie bekannt gemacht. Besonders gut in Erinnerung ist mir der praxisnahe Unterricht bei Prof. Dr. Christiane Beyerhaus und das Thema Kundenverhalten in Erinnerung geblieben. Das integrierte Praktikum hat sicherlich ebenfalls beim Berufseinstieg geholfen. Bereits in meinem Praktikum bei einem Hamburger Unternehmen habe ich Einblick in die Arbeit mit Kunden und den Einkauf erhalten.
Mein Einstieg bei Max Mara – Sales als Karrieregrundlage
Während Corona bin ich bei Max Mara als Sales Managerin gestartet, was sich eher zufällig ergeben hat. Obwohl ich mich im Grunde nie so in diesem Bereich gesehen habe, war der Job ideal dafür, um den Markt, die Marke und die Modebranche kennenzulernen. Als Sales Supervisor bei Max Mara habe ich verschiedene Untermarken in Multibrands Stores aufgebaut. Ich habe mit 15 Stores angefangen und mit 70 aufgehört. Tatsächlich sind Zahlen in der Fashionbranche unglaublich wichtig. So erhält man immer ganz klare Zielvorgaben, sei dies an Store-Platzierungen oder Umsätze, die es zu erreichen gibt. Wenn man sich im Sales-Bereich einen guten Namen macht, ist es einfacher den Sprung in andere Abteilungen, wie Marketing oder den Einkauf zu schaffen.
Meine Arbeit im Wholesale bei MCM Worldwide
Im Wholesale bei MCM Worldwide geht es darum, unsere Produkte an Verkaufsorten bzw. Point of Sales / Stores zu positionieren, die zu unserer Marke passen. Ich erhalte deshalb viele Anfragen von möglichen Verkaufsorten und muss dann abwägen, ob wir diese aufnehmen wollen oder nicht. Hier geht es häufig auch konkret um die Vertragsverhandlungen. Dabei ist es wichtig, die USPs seiner Marke im Schlaf zu kennen, um das Gegenüber zu überzeugen. Zudem reise ich auch viel für Verkaufskampagnen.
Faszination Fashionindustrie
Die Schnelllebigkeit von neuen Trends, aber auch die Individualität von Marken finde ich in der Fashionindustrie faszinierend. Mir gefällt an meinem Job, dass er so abwechslungsreich ist. Monotone Tage gibt es nicht, sondern man beschäftigt sich immer mit vielen Themen gleichzeitig. Als modebegeisterte Person ist es natürlich auch schön, die Trends bereits zu sehen, bevor diese in den Stores angekommen sind.
Lauras TIPPs für dich
Sei flexibel!
In der Fashionbranche sieht morgen alles anders aus als heute. Das bezieht sich nicht nur auf die Einsatzorte, sondern auch auf den Arbeitsplan.
Sei hartnäckig!
In der Branche musst du eine gewisse Hartnäckigkeit mitbringen und dich nicht so schnell abschütteln lassen. Ganz wichtig – kenne deinen Wert, sonst wird man in der Arbeitswelt schnell ausgenutzt.
Sei dir im Klaren darüber, was du möchtest!
Dann kannst du diesem Ziel besser zuarbeiten. In dieser Branche zu arbeiten, bedeutet, sich immer wieder behaupten zu müssen. Aber wenn man sich Gehör verschafft, wird man auch gesehen und kann viel erreichen!
Karin Gessler

Karin Gessler

Bilder: Ron Lach (Pexels), privat


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