Michael B. Gutmann ist ISM-Alumnus und hat vor 12 Jahren das Unternehmen Gutmann Global Advisory Partner gegründet, mit dem er weltweit Unternehmensberatung anbietet. Mit seinem Knowhow wird der ISM-Absolvent auch den Gewinner*innen der ISM Start-up Competition zur Seite stehen. Das Team, das mit dem Gutmann Global Advisory Partner Sonderpreis ausgezeichnet wird, erhält Beratungsleistungen im Wert von 10.000 Euro. Im Interview haben wir mit Michael Gutmann darüber gesprochen, welchen Chancen und welchen Herausforderungen Start-ups heute gegenüberstehen.
Ein Grundgedanke der ISM ist, dass Studierende und Absolventen sich unterstützen. Mein, oder unser Beitrag ist, Jungunternehmer aktiv zu fördern indem wir beispielsweise Hilfestellung bei einem Business Model bieten, bei der Erstellung von investorengerechten Präsentationen, Kontakt zu Investoren aufbauen oder einfach Gesprächspartner sind.
In den letzten acht Jahren der ISM Start-up Competition habe ich viele großartige Ideen präsentiert bekommen. Die tatsächliche Entwicklung dieser Idee zu einem Unternehmen ist hart und benötigt auch immer ein wenig Druck von außen. Mein Team und ich haben die Erfahrung und die Kontakte, um zu helfen.
Natürlich biete sich auch für mich die Chance, meinen Kunden junge Unternehmen vorzustellen und den ein oder anderen Studenten kennenzulernen. Einer der Gewinner Sonderpreises von 2019 ist heute wichtiger Bestandteil meines Teams und betreut bei uns sämtliche Start-ups.
Hinter unserem Ansatz "we realize your projects" steht das Versprechen, dass wir das Zugesagt, das Vereinbarte auch halten. Das bedeutet bei einer Transaktion nicht nur, die Zahlen aufzubereiten und einen vollumfänglichen Due Diligence Report zu schreiben, sondern eben auch die ganzheitliche Betreuung. Wir müssen sicherstellen, dass bei einer Werksbesichtigung alle Maschinen laufen, die Halle sauber und aufgeräumt ist oder der Verkäufer seines Lebenswerkes auch bei diesem Schritt emotional unterstützt wird.Dieses Versprechen muss auch ein Start-up geben. Wir helfen dabei, dass die Idee hinter dem Start-up immer sichtbar ist und bewiesen werden kann. Diese Idee, dieses Versprechen muss sich widerspiegeln im Business Plan, im Pitch-Deck, im Messestand, etc.
Einen finanzkräftigen Partner zu finden, der an die Idee glaubt ist stets eine große Chance und ein Risiko. Mittelständler und auch große Unternehmen haben das Potential erkannt, sich zukunftsträchtige und innovative Ideen aber eben auch junge Unternehmer „einzukaufen“. Dem Start-up im Unternehmen bietet sich neben einer starken Kapitalbasis auch die Möglichkeit eines erleichterten Kundenzugangs sowie die Nutzung der Infrastruktur.
Aber etablierte, traditionsreiche Mittelständler haben meist eine völlig andere Unternehmenskultur, längere Entscheidungswege und vor allem sind diese meist weniger risikofreudig. Den Spagat zwischen den Welten hinzubekommen, bedeutet immer, klare Regeln zu vereinbaren und beiden Partnern auch Zugeständnisse zu machen. Ich empfehle stets, ein Start-up im Unternehmen als selbstständiges Unternehmen arbeiten zu lassen mit festem Budget und fest vereinbarten Zielen.
Nicht nur für den Kunden, sondern für alle Stakeholder inklusive Nichtkunden. Wird mein Produkt von Nichtkunden als schlecht dargestellt (Stichwort Kohleabbau), werden sich meine Kunden, trotz eines hohen Grades an Zufriedenheit, von dem Produkt abwenden.
Die Entwicklung einer Idee zu einem markreifen Produkt oder einer ausgeklügelten Dienstleistung dauert und in dieser Zeit ändern sich Gegebenheiten. Jedes Start-up, im Übrigen jedes andere Unternehmen auch, muss diese sich ändernden Rahmenbedingungen antizipieren. Eine Idee ist toll aber kein Endprodukt.
Und vor allem: Fleiß und Disziplin helfen, wichtig ist aber eine Familie, die an Sie glaubt.
Bilder: Jamie Street (Unsplash), Michael Gutmann
Felix Fronapfel
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