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Straight from Peru: ISM-Studentin bringt fairen Spezialitäten­kaffee nach Deutschland

Wusstest du, dass Kaffee nach Pfirsich, Honig und dunkler Schokolade schmecken kann? International Management Studentin Yara Flores beschäftigt sich schon lange mit der Welt des Spezialitätenkaffees und hat jetzt sogar ihr eigenes Unternehmen in diesem Bereich gegründet. Dailima importiert peruanischen Kaffee, der im Amazonasgebiet auf mehr als 1.200 Metern Höhe von der Familie Tello Grandez angebaut wird. „Schon bei der Suche nach einem Kooperationspartner war uns eine langfristige Partnerschaft besonders wichtig“, erklärt Yara. Diese haben Yara und ihr Gründungspartner Franco Sanchez mit dem von drei Schwestern geführten Familienbetrieb Tello Grandez gefunden.

Generell geht es uns vorrangig um das Thema ‚Empowerment‘, deshalb achten wir auch insgesamt darauf, entlang der gesamten Wertschöpfungskette möglichst viele weiblich geführte Unternehmen miteinzubinden.
Magally Tello Grandez auf der Finca Grandez. Das Unternehmen wird von ihr und ihren Schwestern Karina und Jessica geführt und wurde bereits von ihren Großeltern gegründet.
Wie entstand nun aus der Begeisterung für Kaffee die Gründung eines erfolgreichen Start-ups? Obwohl sie in Lima dieselbe Schule besuchten, fanden Yara und Franco eher durch Zufall zusammen – und durch eine Siebträgermaschine. „In Francos Instagram Story war oft seine Siebträgermaschine Protagonist. Ich wollte auch schon länger in eine solche Maschine investieren und habe ihn einfach angeschrieben und um eine Empfehlung gebeten. So kamen wir ins Gespräch.“ Als Grundlage für das Gründungsvorhaben konnte dann ein Projektentwurf dienen, den Franco während seines Masterstudiums entwickelt hatte.

Gründung aus der Ferne

Die weltweiten Entwicklungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben es dem Gründungsprojekt allerdings zu Beginn nicht leicht gemacht. So konnte ein Kennenlernen der Familie Tello Grandez nur online stattfinden und auch für Unterstützung bei Problemen vor Ort musste sich das Team auf Bekannte und Freunde in Peru verlassen. „Sehr im Gedächtnis geblieben ist mir, wie der Kaffee in Lima zum Hafen transportiert werden sollte und wir super kurzfristig von Deutschland aus einen Gabelstapler organisieren mussten“, erinnert sich Yara. Letztendlich konnten Yara und Franco aber alle Herausforderungen meistern – auch dank ihrer persönlichen Verbindungen: „Unser Netzwerk ist bei der Gründung von Dailima eigentlich in jedem Schritt sehr wichtig gewesen und besonders in diesen herausfordernden Situationen waren die Leute um uns herum eine große Hilfe.“ Das zeigt sich auch beim Verpackungsdesign in den peruanischen Landesfarben Rot und Weiß, das von Freunden des Gründungsteams entworfen wurde.
Die Haupterntesaison liegt zwischen Mai und Juni. Bei der Ernte erhält die Familie Tello Grandez Unterstützung aus ihrer Nachbarschaft.
Am 21. Oktober 2020 wurden die ersten Packungen Dailima Spezialitätenkaffee verkauft. Nach langer Vorbereitung und vielen Unwägbarkeiten ein echtes Erfolgserlebnis:
Weil die ganze Planung für uns digital abgelaufen ist, hatte das Projekt schon etwas sehr Unwirkliches und bis heute schaue ich manchmal auf eine Packung Dailima und kann es fast nicht glauben, dass wir das erschaffen haben.
Bei der Gründung geholfen haben dem Team auch Vorerfahrungen aus dem Job und Studium. „Wir haben uns im Studium bereits mit grundlegenden ökonomischen Konzepten beschäftigt. Das hat die finanzielle Planung sehr erleichtert, sodass wir im Voraus schon eine sehr präzise Kalkulation erstellen konnten.“
Die Kaffeepflanzen wachsen auf 1200-1800 Metern Höhe.

Geduld und Wahnsinn

Anderen Gründungsinteressierten würde Yara vor allem Geduld empfehlen. „Ein Geschäft baut sich nicht an einem Tag auf und vor allem Beständigkeit ist letzten Endes vermutlich eine Grundvoraussetzung für den Erfolg.“ Weiterhin gehört natürlich viel Leidenschaft für das Projekt zu den wichtigsten Starthilfen, gleichzeitig aber auch „dieser gewisse Hauch von Wahnsinn, etwas zu wagen.“
Wir leben in einer Gesellschaft, die Risiken um jeden Preis vermeiden will und es braucht eine gewisse ‚F*** It‘-Einstellung, um es einfach zu probieren.

Mit dieser Einstellung haben es die Dailima-Gründer bereits weit gebracht. Als nächste Schritte planen Yara und Franco bereits, die Menge des importierten Kaffees zu erhöhen und die Röstung der Kaffeebohnen nach Deutschland zu verlagern. „Außerdem möchten wir uns weiter im Bereich Female Empowerment engagieren. Dazu hatten wir bereits erste Gespräche mit anderen kleinen Unternehmen, um die Gründung einer „Women in Coffee“-Stiftung anzustoßen.“

Hast du ebenfalls Lust aufs Gründen bekommen? Das Entrepreneurship Institut der ISM berät dich zu all deinen Fragen – egal, ob du noch in der ersten Ideenphase bist oder bereits ein Start-up gegründet hast.

Karin Gessler

Lara Tautz

Bilder: Magally Tello Grandez, Dailima GbR

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