ISM Blog

ISM-Alumnus Joshua Becker über den Aufstieg des Startups KittyPits

Die Geschichte erinnert ein wenig an das Märchen vom Gestiefelten Kater. Wie der samtpfotige Held aus der Grimmerzählung hatte auch Kater Lui regen Anteil am Werdegang von Jungunternehmer und ISM-Alumnus Joshua Becker. Der Stubentiger inspirierte mit seiner Vorliebe für Kartons seinen Besitzer zur Geschäftsidee von KittyPits: ein stecksystemartiges Katzenhaus aus Pappkarton in schickem Design, das erste seiner Art in Europa. Durch die Partnerschaft mit dem Großunternehmen Trixie Heimtierbedarf erfolgte nun die Expansion in über 150 Einzelhandels-Geschäfte in Deutschland und Europa. Mehr zur Erfolgsgeschichte von Joshuas Startup sowie der Unterstützung des Entrepreneurship Instituts @ISM für junge Gründer*innen gibt es im Blog-Interview.

Welche Rolle spielte dein Kater Lui bei der Entwicklung der Geschäftsidee und darüber hinaus?
Wenngleich ich mich um die Geschäftsentwicklung kümmere, meine Frau Lara das Marketing managt und meine Eltern die Pakete verschicken, ist unser Kater Lui ganz klar der Star des Teams. Er hat mich nicht nur auf die Idee gebracht, sondern als erster Produkttester auch entscheidend bei der Weiterentwicklung der Prototypen geholfen, bis wir uns gemeinsam für die finale Version entschieden haben, die es nun ab heute im Handel gibt. Außerdem ist er natürlich auf Social Media ganz klar das Gesicht der Marke und präsentiert das Produkt in Aktion. Er ist sozusagen unser "Chief Experience Officer" (CXO).
KittyPits bietet ästhetisch gestaltete Kartons, die sich zu Katzenhäusern zusammenstecken lassen. Worauf achtet Ihr besonders bei der Entwicklung eines Kartonsets?
Das allerwichtigste war ganz klar die Stabilität. Das Tierwohl liegt uns besonders am Herzen und Kund*innen sollen wissen, dass unsere Produkte sicher für ihre Liebsten sind. Damit die Katze langfristig glücklich ist, sollen die Sets auch abwechslungsreich und flexibel sein. Durch den modularen Aufbau wird genau das erzielt, da die Boxen immer wieder neu angeordnet und erweitert werden können. Außerdem sollen unsere Kartonsets sowohl der Katze, als auch den Besitzerinnen gut gefallen, weshalb uns ein schickes Design ebenfalls wichtig ist. Nicht zuletzt spielt Nachhaltigkeit eine sehr große Rolle. Unsere Produkte bestehen zu 100% aus FSC-zertifizierter und recyclebarer Vollpappe, sind ganz ohne Plastik und ermöglichen durch das geringe Gewicht und Volumen beim Transport eine immense CO2-Einsparung im Vergleich zu einem Kratzbaum.
Eure Katzenmöbel sind nicht nur nachhaltig. Mit jeder Bestellung spendet ihr auch 1 Euro für den Tierschutz oder Baumpflanzungen. Warum war euch das wichtig?

Diese Entscheidung haben wir gleich zu Beginn der Gründung getroffen und seitdem immer beibehalten. Der Gesellschaft in Form von Spenden etwas zurückzugeben, ist uns generell ein sehr persönliches Anliegen. Im Rahmen der Unternehmensgründung war uns aber auch wichtig, dass der Geschäftszweck und der Spendenzweck auch wirklich zusammenpassen und sowohl logisch als auch emotional zusammenhängen. Wir wissen, dass wir mit KittyPits viele Katzen glücklich machen, doch gleichermaßen gibt es viele Katzen im Tierheim oder sogar auf der Straße, denen es vielleicht nicht so gut geht. Deshalb wollen wir genau die Tiere unterstützen, die vielleicht nicht die größte Lobby haben.

Auf der anderen Seite besteht unser Produkt aus Pappe, ein Rohstoff, der aus Holz gewonnen wird. Auch wenn unserer Materialeinsatz damit vergleichsweise sehr ökologisch ist, so muss dafür trotzdem etwas aus der Natur entnommen werden. Dies können wir mit Baumpflanzaktionen zielgerichtet und passgenau kompensieren, weshalb diese Art der Spende einfach perfekt zu uns passt.

Durch die Kooperation mit Trixie Heimtierbedarf, dem europäischen Marktführer für Heimtierbedarf, startet eure Expansion in den Einzelhandel und das wohl schon ab 2024 über Europa hinaus. Wie fühlt es sich an, sein Produkt erfolgreich auf den internationalen Markt zu bringen…

Die Kooperation mit Trixie und die damit eingeleitete Skalierung stellt für uns den wohl größten Meilenstein unserer jungen Unternehmensgeschichte dar. Es erfüllt mich vor allem mit großem Stolz, unsere Produkte mit der gemeinsamen Marke KittyPits by Trixie nun beim Stöbern in Zoogeschäften zu entdecken. Da wir mit dem Start nicht nur in über 150 Geschäfte in Deutschland, sondern auch direkt in vier weitere Länder expandieren konnten und weitere in Kürze folgen, kann ich es gar nicht erwarten, KittyPits z.B. während meines Urlaubs in einem Laden in Paris oder Amsterdam zu sehen.

… und was ist euer Erfolgsrezept?

Startup und Mittelstand ergänzen sich bei unserer Partnerschaft perfekt. Nachdem ich mit KittyPits ein innovatives Produkt über zwei Jahre hinweg erfolgreich erfunden, entwickelt und aufgebaut habe, bringt Trixie nun ihr wahnsinniges Netzwerk aus den Bereichen Produktion, Logistik und Vertrieb ein, um unser Produkt flächendeckend in den Markt zu bringen. So bilden wir zusammen eine vertrauensvolle Partnerschaft auf Augenhöhe, von der alle profitieren.

Ihr wart 2021 unter den Sieger*innen der ISM Startup-Competition und werdet vom Entrepreneurship Institute der ISM unterstützt. Wie hat euch das Team beim Gründungsprozess geholfen?

Das Entrepreneurship Institute @ ISM und Berater Felix Fronapfel haben uns bereits kurz vor der Gründung sehr unterstützt. Gemeinsam haben wir die Geschäftsidee validiert, um zu schauen, ob und wie KittyPits sich zu einem stabilen Unternehmen entwickeln kann. Dies gab mir noch mehr Sicherheit und Motivation, die Idee auch tatsächlich in die Tat umzusetzen und KittyPits offiziell zu gründen.

Ich erhielt auch wertvolles Feedback zu meinem Businessplan und Pitchdeck, welches ich damals für die erfolgreiche Teilnahme bei der ISM Startup-Competition eingesetzt habe. Der Preis hat uns schon damals eine gewisse Reichweite ermöglicht und erste Kundinnen auf uns aufmerksam gemacht.
Besonders froh bin ich, dass der Kontakt nie abgerissen ist und das Entrepreneurship Institute @ ISM uns immer wieder seine Unterstützung anbietet, sei es durch Social Media Posts oder durch den Austausch mit anderen Gründern.

Der fachliche Schwerpunkt International Management gab mir viel betriebswirtschaftlichen Input um zum Beispiel eine Kommunikationsstrategie aufzuziehen oder eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sicherzustellen.
ISM-Alumnus Joshua Becker
Welches Wissen aus dem ISM-Studium kommt dir ansonsten noch im Unternehmens-Alltag zu Gute?

Durch den berufsbegleitenden Master habe ich vor allem gelernt was es heißt, neben einem Vollzeitjob noch genügend Energie und Motivation zu finden die Extrameile zu gehen. Denn ich war es gewohnt abends und am Wochenende zu lernen. Deshalb habe ich nur wenige Wochen nach meinem Abschluss damit angefangen, die Idee für KittyPits zu entwickeln und umzusetzen.
Der fachliche Schwerpunkt International Management gab mir zudem viel betriebswirtschaftlichen Input um zum Beispiel eine Kommunikationsstrategie aufzuziehen oder eine nachhaltige Unternehmensentwicklung sicherzustellen. Da mein Abschluss nun knapp drei Jahre her ist und jetzt mit KittyPits die internationale Expansion ins Ausland ansteht, sollte ich wohl mal wieder in die alten Skripte zu International Operations Management oder Global Sourcing & Logistics reinschauen (lacht).

Was sind deine besten Erinnerungen an das Studium an der ISM Frankfurt?
Die beste Erinnerung ist ganz klar die Zeit mit meinen drei Kommilitonen Viktor, Dennis und Tim, die, obwohl wir uns erst im Masterstudium kennengelernt haben, heute meine besten Freunde sind. Das besondere Highlight mit ihnen war sicherlich das integrierte zweiwöchige Mini-Masters Programm in Dublin, wo wir ehrlicherweise nicht nur studiert haben (lacht). Drei Jahre später sind auch meine drei Kommilitonen allesamt sehr erfolgreich unterwegs: Tim ist bereits leitender Controller in einem großen Konzern, Viktor ist schon in der Geschäftsführung eines deutschen Logistik-Mittelständlers und Dennis baut neben seiner Rolle als Manager in einer großen Unternehmensberatung nun ebenfalls ein vielversprechendes Startup auf.
Welche Tipps und Learnings würdest du zukünftigen Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen und sehr vielfältig. Die größte ist wohl die ständige Veränderung des Marktes. So sind beispielsweise aufgrund der Rohstoffkrise 2021 plötzlich meine Einkaufspreise für Pappe um über 50% in die Höhe geschossen und das in der Zeit, als sich mein Produkt eben erst etablierte und ich noch keine vergleichbare Preiserhöhung für meine Endprodukte durchsetzen wollte. Kurze Zeit später stellten Apple und Facebook mit ihren neuen Regularien die Welt der Online-Werbeanzeigen auf den Kopf und mein Vertrieb brach plötzlich ein.

Mein erstes Learning war dabei: Man kann nicht alles planen und sollte sich vorher mental darauf einstellen auch Rückschläge erfolgreich zu managen. Hier empfehle ich jedem, sich bei Instituten wie der Hochschule oder der Wirtschaftsförderung fachliche Unterstützung zu suchen um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln.
Mein zweites Learning war, dass man schon früh schauen sollte nicht zu abhängig von den verschiedenen Partnern der Wertschöpfungskette zu sein. Ich habe mir zum Beispiel einen neuen Produktionspartner gesucht. Dieser konnte durch die Produktion in größeren Mengen und eine individuelle Logistiklösung ein Angebot machen, mit dem KittyPits profitabel bleiben konnte. Und statt ausschließlich auf Facebook/Instagram-Werbeanzeigen zu setzen, diversifizierte ich auch meine Marketing- und Vertriebskanäle mit Kooperationen, Fachzeitschriften, TV, Radio und letztlich auch dem Einzelhandel.

Karin Gessler

Karin Gessler

Bilder: privat


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