New York City – die Stadt, die niemals schläft – ist seit dem 1. September 2024 mein Zuhause und der Schauplatz eines meiner aufregendsten Lebensabschnitte. Ich studiere hier aktuell im Rahmen meines Masterstudiums an der ISM in München im Bereich Luxury, Fashion & Sales Management am St. Francis College in Brooklyn. Doch die Zeit ist so viel mehr als Uni – Wie diese aufregende und pulsierende Stadt mich bereits nach kurzer Zeit in den Bann gezogen und Motivation, Eindrücke und neue Herausforderungen geformt haben.
Mein Tag beginnt oft früh – die Stadt wacht früh auf und das steckt an. Und da meine Wohnung mitten im Geschehen in SoHo liegt, komme ich aufgrund der, wie ich es liebevoll nenne, „Sounds of the City“, gar nicht drum herum, früh aufzustehen. Ich versuche direkt morgens eine Sport-Session einzulegen, wenn es möglich ist. Hier in New York gibt es unfassbar viele Angebote – meine Favoriten sind SoulCycle, Barry’s, CorePower Yoga, Solidcore und Rumble Boxing. Ich nutze dazu einen ClassPass. Das lohnt sich, und es gibt viele kostenlose Test-Angebote, um alles auszuprobieren.
Danach gibt’s meistens einen Coffee-to-go und unter der Woche geht es dann direkt an den Laptop oder in die Uni. Da man hier im Gegensatz zu Deutschland viele kleine „Assignments“ hat, die man für die Kurse zwischendurch abarbeiten muss, gibt es immer etwas zu tun. Zusätzlich arbeite ich nebenbei als freiberufliche Social-Media-Managerin, sodass mein Tag stets gut gefüllt ist. Meistens bin ich zum Arbeiten im Public Hotel. Sie haben im ersten Stock einen tollen Coworking-Bereich, der für jeden zugänglich ist. Es ist ruhig, gemütlich, und es gibt ein süßes Café. Alternativ bin ich auch gerne in der Public Library in Midtown. Allerdings sind dort oft Touristen unterwegs, weswegen das Public Hotel, das direkt bei mir um die Ecke liegt, mein liebster Work-Spot geworden ist.
Ich muss zugeben, dass hier kein Tag wie der andere ist. Immer wieder gibt es spannende Dinge, die wir auch unter der Woche erleben, und besonders am Wochenende erkunden wir die Stadt intensiv. Wir haben schon so einiges unternommen: von einer Broadway-Show über einen Trip in die Hamptons bis hin zu Spaziergängen im Central Park, Shopping im West Village oder einem Walk am Westside Highway – alles war dabei.
Es erfordert viel Eigenarbeit und es gibt wenig Betreuung, daher muss man am Ball bleiben und sich immer gut informieren.
Der amerikanische Uni-Alltag unterscheidet sich deutlich von meinen Erfahrungen an der ISM. Die Kurse sind projektorientiert und legen großen Wert auf Praxisanwendung. Ich habe kaum Klausuren, sondern hauptsächlich Präsentationen, bei denen ich Marketing- und Werbekonzepte erstelle, oder ich schreibe Papers. Ich würde sagen, es ist zwar etwas mehr Aufwand als in Deutschland, aber vom Anspruch her locker machbar. Es erfordert viel Eigenarbeit und es gibt wenig Betreuung, daher muss man am Ball bleiben und sich immer gut informieren.
Das Balancieren zwischen meinem Studium und meiner Arbeit als Social-Media-Managerin ist eine Herausforderung, aber auch unglaublich erfüllend. Mein Tag ist sehr durchgeplant, sowohl in München, also auch in NYC, denn sowohl die Uni als auch meine Arbeit erfordern volle Aufmerksamkeit. Ich betreue mehrere Kunden, darunter auch meine Mutter, die als Influencerin im Bereich Mode und Lifestyle tätig ist. Unsere Zusammenarbeit ist besonders – einerseits familiär, andererseits professionell. Es ist inspirierend, gemeinsam kreative Projekte umzusetzen, die unsere Interessen verbinden. Natürlich ist die Zeitverschiebung aktuell nicht immer einfach, da in Deutschland der halbe Arbeitstag schon vorbei ist, wenn ich aufwache. Aber wenn man es wirklich möchte, schafft man das. Dafür kann ich abends in Ruhe einiges abarbeiten.
Daher ist es wichtig, den Laptop auch mal beiseitezulegen, durch die Stadt zu schlendern und nicht die E-Mails zu checken, wenn man beim Sonnenuntergang auf dem Top of the Rock steht.
In New York habe ich viele neue Ideen und Strategien entwickelt – dank der Inspiration, die die Stadt bietet, und der neuen Menschen, die ich hier kennengelernt habe. Wie bei allem muss man motiviert und zielstrebig sein und sich ein Ziel setzen. Mir fällt es leichter, wenn ich genau plane, wann ich was mache. Trotzdem ist es auch wichtig, die Zeit in New York zu genießen, denn es ist eine Once-in-a-Lifetime-Experience. Wie ich von meiner ersten Chefin gelernt habe: „Wir operieren hier nicht am offenen Herzen.“ Daher ist es wichtig, den Laptop auch mal beiseitezulegen, durch die Stadt zu schlendern und nicht die E-Mails zu checken, wenn man beim Sonnenuntergang auf dem Top of the Rock steht. Das muss ich manchmal noch lernen, aber New York hat mir definitiv gezeigt, wie wichtig es ist, eine gute Work-Life-Balance zu haben und sich auch Zeit für sich selbst zu nehmen.
Das Leben im Stadtteil SoHo, relativ nahe am Broadway, ist unglaublich stylish. Meine Wohnung habe ich durch viel Recherche und ein bisschen Glück gemeinsam mit zwei Freundinnen aus Deutschland über Airbnb gefunden. Wer in New York eine Wohnung sucht, sollte geduldig sein, aber auch schnell Entscheidungen treffen können. SoHo bietet alles, was man braucht – von Boutiquen bis hin zu versteckten Restaurants. Man ist mitten drin, und das liebe ich. Ich kann überall hinlaufen, und das ist für mich ein großer Vorteil. Viele meiner Freunde wohnen in Brooklyn, was bedeutet, dass ich zwar die U-Bahn nehmen muss, aber trotzdem schnell in Manhattan bin.
Meine Traumwohngegenden sind definitiv SoHo beziehungsweise NoHo/Nolita, West Village, Chelsea und Meatpacking. Generell würde ich sagen, alles in Downtown Manhattan ist perfekt. Midtown und Uptown würde ich aufgrund der vielen Touristen eher meiden. Für einen Tag zum Shoppen oder Sightseeing ist es nett, aber danach bin ich froh, wieder in meine Gegend zurückzukehren. Wichtig ist, sich vorab gut zu informieren: Was bucht man? Wo wohnt man? Wie viel will man ausgeben? Es ist definitiv machbar, etwas Gutes zu finden, vor allem, wenn man sich die Kosten mit Freunden teilt.
Der Wohnungsmarkt in New York ist allerdings sehr hart. Die Wohnungen sind klein, oft nicht in gutem Zustand und unsagbar teuer. Aber, es lohnt sich. Man ist nur für eine kurze Zeit hier, und da wird die Wohnung schnell zur Nebensache. Nach einiger Zeit kann jedes Zuhause vertraut werden – man sollte sich nur nicht abschrecken lassen, wenn zwischendurch mal eine Kakerlake auftaucht oder man auf der Straße eine Ratte sieht
Mein Rat an alle, die ein Studium oder Praktikum im Ausland planen: Traut euch, auch wenn es manchmal herausfordernd ist.
Mein Auslandssemester hat mir die Augen geöffnet – beruflich und persönlich. Die größte Erkenntnis ist, dass New York dazu zwingt, flexibel und schnell zu handeln. Alles bewegt sich in einem rasanten Tempo, und wer stehen bleibt, verpasst oft eine Gelegenheit. Das Leben in München ist im Vergleich strukturierter und ruhiger, was ich mittlerweile auch zu schätzen weiß. Ich genieße die Zeit hier in vollen Zügen, aber ich vermisse meine Familie sehr. New York hat mir gezeigt, wie selbstständig ich sein kann, aber auch, wie wichtig die Menschen um mich herum sind.
Mein Rat an alle, die ein Studium oder Praktikum im Ausland planen: Traut euch, auch wenn es manchmal herausfordernd ist. Organisation und ein starker Wille sind der Schlüssel, um sowohl berufliche als auch akademische Ziele im Ausland zu erreichen
In einer Stadt wie New York ist Netzwerken entscheidend – sei es bei Events, durch die Uni oder über Social Media. Ich hatte bereits die Möglichkeit, spannende Kontakte in der Fashion- und Luxusbranche zu knüpfen. Diese Verbindungen können langfristig Türen öffnen, von denen ich früher nur träumen konnte. Was die Zukunft angeht, bin ich offen für viele Wege. Mein Ziel ist es, weiterhin in der Luxus- und Modebranche tätig zu sein und meine Selbstständigkeit weiter auszubauen – sei es in den USA oder Europa. New York hat mir gezeigt, dass keine Idee zu groß ist, wenn man bereit ist, dafür zu arbeiten.
Mein Fazit: New York City hat mich geprägt – als Studentin, Unternehmerin und Mensch. Dieses Abenteuer ist eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde, und ich freue mich auf die Herausforderungen und Möglichkeiten, die noch vor mir liegen. Wenn ihr darüber nachdenkt, ein ähnliches Abenteuer zu wagen: Macht es einfach! Es lohnt sich. Und wenn ihr nach New York reist, meldet euch bei mir – ich habe die perfekt kuratierte New York-Liste mit ausgewählten Tipps für euch!
Helena Antonia Drewalowski studiert Luxury, Fashion & Sales Management im Master an der ISM München.
Bilder: privat
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