Letztes Jahr in der Weihnachtszeit: Tim Neuhäuser war noch mitten im Prüfungsstress. Wie viele seiner Kommilitonen aus dem dualen Studium an der International School of Management (ISM) bereitete er sich auf Klausuren vor – doch unter denkbar anderen Bedingungen: Während in Deutschland der Winter Einzug hielt, saß Tim im sonnigen Sevilla, wo er sein integriertes Auslandssemester absolvierte. Sein Studium in Köln kombinierte Theoriephasen an der Hochschule mit Praxiseinsätzen bei seinem Praxispartner, einem der weltweit führenden Unternehmen der petrochemischen Industrie.
„Ich wollte unbedingt nach Andalusien“, erzählt Tim begeistert. „Diese Region verbindet Kulturen auf eine einzigartige Weise – Orient trifft auf Okzident, Tradition auf Moderne.“ Besonders Sevilla, einst das „Tor zur Neuen Welt“, hat es ihm angetan. „Die kulturelle Vielfalt spürt man überall: in der Architektur, der Küche und der Lebensweise. Die Stadt ist ein lebendiger Schmelztiegel der Kulturen.“
An der EUSA, einem Institut der Universidad de Sevilla, belegte Tim englischsprachige Kurse und wagte sich an Vorlesungen auf Spanisch. „Der andalusische Akzent war eine Herausforderung, aber die Erfahrung hat mein Spanisch enorm verbessert“, erzählt er. Besonders die Fächer wie Economics, International Relations oder „Relaciones Públicas“ boten spannende Inhalte und neue Perspektiven.
Neben dem Studium knüpfte Tim Freundschaften mit Studierenden aus aller Welt und lebte in einer WG mit elf Nationalitäten. „Unsere Gemeinschaft war einmalig – wir haben zusammen gelernt, gekocht und uns gegenseitig unterstützt.“
Das Studium brachte Tim auf ein Thema, das für Andalusien und die Petrochemie gleichermaßen zukunftsweisend ist: die grüne Wasserstoffproduktion. „Andalusien wird eine Schlüsselrolle in der europäischen Wasserstoffstrategie einnehmen“, ist er überzeugt. „Nachhaltiger Wasserstoff aus den Maghreb-Staaten wird über Spanien nach Europa gelangen, und schon jetzt entstehen erste Infrastrukturen für ein EU-gefördertes Wasserstoffnetz sowie Elektrolyseanlagen.“
Diese Bedeutung wurde Tim nicht nur in Andalusien, sondern auch auf seinen Erasmus-Reisen nach Nordafrika deutlich, bei denen er Orte wie Meknes, Fès, Tanger und die Sahara erkundete. „Schon beim Überqueren der Meerenge von Gibraltar spürt man die geografische Nähe, doch zugleich wird deutlich, wie eng Europa und Nordafrika kulturell und wirtschaftlich verflochten sind,“ schildert er. Für Tim sind die historischen Verbindungen zwischen den Kontinenten heute relevanter denn je: „Diese Brücken, die einst Handel und Kultur prägten, entwickeln sich im Zeitalter erneuerbarer Energien zu einer treibenden Kraft für Europas Energiezukunft.“
Dank eines individuell gestalteten Stundenplans und der finanziellen Förderung durch ein PROMOS-Stipendium (vom DAAD) nutzte Tim die Freiräume, um auch Portugal und Spanien ausgiebig zu bereisen. „Diese Reisen waren eine großartige Gelegenheit, die Vielfalt der iberischen Halbinsel zu erleben.“
Ein dreiviertel Jahr nach der Rückkehr vom ISM-Auslandssemester in Sevilla: Tim hat sein Studium als Bachelor of Science in BWL International Management nicht nur erfolgreich abgeschlossen, sondern auch eine Zusatzauszeichnung beim Abschlussball erhalten: als Jahrgangsbester. „Manchmal reichen die Noten nicht aus, um das Ergebnis angemessen zu bewerten,“ kommentiert Laudator Prof. Dr. Otto Jockel.
Tim Neuhäusers Bachelorarbeit über „Logistics Data Automation“, eine digitale Lösung für Lieferketten in der Binnenschifffahrt und Petrochemie, ist so eine Arbeit. „Sie verdient mehr als ein Sehr gut,“ fügt der Gutachter und Logistikexperte Jockel hinzu, der das Ergebnis der Arbeit hervorhebt: Tim Neuhäuser hatte eine reale Herausforderung seines Unternehmens praxisnah gelöst, mit dem Ziel, flexiblere Lieferketten zu ermöglichen.
Für Tim war diese Auszeichnung „ein großartiger Moment in einer unvergesslichen Studienzeit.“
An der Vertiefung International Management schätzte er besonders die breite Ausbildung. „Man wird zum Allrounder, hat Einblick in andere Bereiche wie Marketing-, Logistik- oder Tourismusmanagement, erhält darüber hinaus gezielte Einblicke in finanzmathematische Modelle, internationale Rechnungslegung und Supply Chain Management.“
In den Praxisphasen sammelte Tim zudem wertvolle Erfahrungen bei seinem Arbeitgeber, indem er elf verschiedene kaufmännische Abteilungen durchlief. „Dadurch wurde die Theorie der BWL viel greifbarer und spannender. Ich konnte das Unternehmen als Ganzes besser kennenlernen,“ erzählt er.
Auch heute arbeitet er weiterhin als Junior Professional bei seinem Praxispartner in der Chemiebranche. „Die Industrie steht vor großen Herausforderungen wie hohem Preisdruck und politischen Unsicherheiten, doch genau das bietet die Chance, Verantwortung zu übernehmen.“ Besonders fasziniert ihn die Rolle der Chemischen Industrie: „Sie bildet die Basis für fast alles, von Kleidung über Smartphones bis hin zu erneuerbaren Energien. Ohne Chemie ist ein moderner Alltag und auch eine grüne Transformation nicht denkbar.“
Was Tim außerdem noch aus dem Studium mitnimmt? Der frisch gebackene Alumnus muss nicht lange nachdenken: „Ich bin geschult in Teamarbeit. Die Crux im Studium war, fachbereichsübergreifend in Gruppen zusammen zu arbeiten. An der ISM kamen wir als Dual Studierende aus verschiedenen Unternehmen und brachten jeweils andere Perspektiven mit ein. Das hat die Zusammenarbeit besonders interessant gemacht.“
Tims Erfahrungen bei seiner Reise durch Marokko haben ihm zudem den Wert von Bildung verdeutlicht: „Der Zugang zu exzellenten Hochschulen ist ein Privileg, das wir in Europa oft als selbstverständlich ansehen - was es definitiv nicht ist. Deshalb mein Tipp: Seid euch dessen bewusst und nutzt diese Chance – sie ist einmalig.“
Du denkst über ein Studium mit ähnlichen Möglichkeiten nach? Hier findest Du weiterführende Informationen zum dualen Studium bzw. zum Studiengang B.Sc. Betriebswirtschaft - International Management an der International School of Management (ISM).
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